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2003 - Fluidhand 6

Die Fluidhand 6 ist eine besonders kompakte und auf das Wesentliche reduzierte Variante der hydraulischen Handprothese. Zeige-, Mittel- und Ringfinger werden im Grundgelenk jeweils über einen flexiblen Balgantrieb bewegt, der Kleinfinger ist an den Ringfinger mechanisch gekoppelt, der Mittelfinger ist mit dem Ringfinger hydraulisch gekoppelt. Der Daumen ist im Grundgelenk aktuiert. Auf diese Weise können Daumen und Zeigefinger separat bewegt werden, die anderen Finger bewegen sich gemeinsam. Die 4 Antriebe werden über eine 3er Ventilbank angesteuert, dabei saugt die Miniaturpumpe aus einem Druckspeichertank destilliertes Wasser um es in die Antriebskammern zu pumpen. Das Gewicht der Hand beträgt ca. 350 g. Die Aluminium-Finger wurden mit einem PU-Schaum überzogen. In den Grundgelenken verfügen alle Langfinger über eine elastisch gelagerte Abduktion.

In diesem Entwicklungsstadium wurde mit verschiedenen Varianten der Fluidhand experimentiert, wobei die Anzahl der Gelenke und Antriebe sowie der erforderlichen Ventile stark variiert wurde. Ziel war es ein Optimum zwischen Baugröße, anatomischem Design und Gewicht auf der einen Seite und der Funktionalität auf der anderen Seite zu ermitteln. So wurden auch extrem reduzierte Varianten aufgebaut mit nur 4 Antrieben und drei Ventilen, wie die Fluidhand 6, die auf diese Weise sehr klein, leicht und anatomisch gestaltet werden konnten. Diese Version der Fluidhand ist ein besonders interessanter Kandidat für eine alltagstaugliche, robuste Prothese da hier die geringste Anzahl hydraulischer Komponente verbaut wurde. Die Systeme sind durchweg sehr leicht, jedoch auch sehr komplex bezüglich der auftretenden physikalischen Effekte wie Kavitation oder die Problematik der sich ändernden Materialparameter, insbesondere der elastischen Antriebe und Verbindungsschläuche im Laufe des Betriebs sowie Verschleiß und Korrosion an den Ventilen und der Pumpe.

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