
Foto: Kira Flora
Hightech zum Anfassen: Warum ich meine Prothese offen trage
Hallo! Ich bin Tim, 33 Jahre alt, wohne mit meiner Frau in Stuttgart und bin seit 10 Jahren Prothesenträger.
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Ich war schon immer ein sehr aktiver und sportlicher Typ – daran hat auch der Unfall nichts geändert, durch den ich mittlerweile seit 10 Jahren eine Armprothese trage. Trotzdem bringt so ein Ereignis diverse neue Aufgaben mit sich. Neben der Bewältigung des Alltags kam für mich auch die Herausforderung hinzu, mich an ein neues Körperbild zu gewöhnen. Man fällt auf einmal optisch aus der Norm, was gerade für junge Menschen schwierig sein kann.
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Als Ingenieur war ich schon immer sehr Technologie-affin. Mir war daher von Anfang an klar, dass man meiner Prothese ihre Technik auch ansehen darf. Ich habe mich persönlich immer eher für das „offene“ Tragen und gegen kaschierende Überzüge und Handschuhe entschieden. Heute trage ich eine myoelektrische Oberarmprothese mit aktivem Ellenbogen und eine VINCENTevolution von Vincent Systems – alles in Schwarz.
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Oft weckt der „robotische“ Look meines linken Arms auch bei anderen Menschen Interesse und Faszination. Da ich sie sehr offen trage, werde ich auch häufiger mal auf meine Prothese angesprochen. Ich kann dann selbst entscheiden, ob ich Lust habe, sie zu erklären oder nicht.
Neben der Wahrnehmung von außen spielt die Ästhetik aber auch für die eigene Akzeptanz eine wichtige Rolle. Denn Fakt ist: Wenn man sich mit seiner Prothese nicht wohlfühlt, trägt man sie nicht so gerne oder zieht sie eher mal aus. Das kann dazu führen, dass man Dinge ohne die Prothese macht, für die sie sich eigentlich gut eignen würde.
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Heute gibt es zum Glück mehrere Möglichkeiten, die Optik von Prothesen an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Häufig können Orthopädiemechaniker bereits beim Bau des Schaftes optische Individualisierungen vornehmen. Cover oder Überzüge ermöglichen dagegen wechselbare Looks für unterschiedliche Anlässe, und auch die Hände gibt es heutzutage in immer größerer Farbvielfalt. Die Handprothesen von Vincent Systems sind beispielsweise in einer Vielzahl von Farbkombinationen der Aluminium- und Silikonteile erhältlich.
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Zu meiner Hochzeit in diesem Frühjahr habe ich einen hellen Anzug getragen. Da meine reguläre Prothesenhand im Kontrast sehr stark herausstach, habe ich mir eine VINCENTevolution in Cremeweiß und Gold ausgeliehen. So fügte sich die Hand perfekt in mein Outfit ein und unterstrich den Look passend für diesen besonderen Tag.
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In der Designphilosophie von Vincent Systems steht das „offene“ Tragen seit jeher im Mittelpunkt. Für ihren Anspruch, Handprothesen zu entwickeln, die ohne Kosmetikhandschuhe sowohl funktional als auch optisch überzeugen, wurden sie bereits 2014 mit dem German Design Award gewürdigt.
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Ich persönlich bin sehr froh, ein solches Hightech-Kunstwerk zu tragen, auf das ich mich im Alltag wie auch bei besonderen Anlässen vollkommen verlassen kann. Gleichzeitig bin ich sehr gespannt auf die Zukunft und freue mich schon auf die Entwicklungen, die noch kommen werden.